Zahnfraktur

Wie schnell ist es passiert. Die Kinder toben durchs Wohnzimmer, stolpern und haben sich einen Zahn ausgeschlagen. Aber nicht nur Kinder sind betroffen, in jeder Altersgruppe kann es passieren, sei es bei einem Sportunfall oder wenn man beim Trinken aus einem Glas gestoßen wird. Die Bandbreite der möglichen Verletzungen reicht von abgebrochenen Zahnstücken bis zu komplett ausgeschlagenen Zähnen. Wenn es nun zu einer solchen Verletzung gekommen ist, stellt sich die Frage, was kann man nun tun, um größeren Schaden zu vermeiden?

Grundsätzlich gilt: Möglichst früh zum Zahnarzt gehen und zwar mit dem abgebrochenen oder ausgeschlagenen Zahn oder Zahnfragment.

Was sollte man zuerst tun?

Zuerst sollte man versuchen, den Zahn oder das abgebrochene Stück zu finden. Ist man fündig geworden, ist es wichtig, dass man den Zahn nicht reinigt, nicht desinfiziert, und den Zahn nur an der Krone und nicht an der Wurzel anfasst, um keine Schädigung zu verursachen.

Der nächste Schritt ist, den Zahn vor Austrocknung zu schützen, indem man ihn feucht aufbewahrt, da die Austrocknung die größte Gefahr für den Zahn darstellt. Trocknet der Zahn aus, wird die Wurzelhaut, die für die Verankerung des Zahns im Knochen wichtig ist, geschädigt. Schon nach 5 Minuten liegt eine Schädigung der Wurzelhaut vor, nach 30 Minuten ist diese dann soweit geschädigt, dass eine Einheilung kaum noch möglich ist. Zusätzlich wird durch die Austrocknung noch eine deutliche Farbveränderung verursacht, die später dann auffällig ist. Daher ist es wichtig, den Zahn auf dem Weg zum Zahnarzt richtig aufzubewahren.

Wie sollte man den abgebrochenen Zahn aufbewahren?

Die beste Möglichkeit ist ein speziell für diese Situation angebotene Box, der sogenannte „Dentosafe“ oder die „SOS Zahnbox“, welche eine spezielle Lösung enthält und in der Apotheke erhältlich ist. In einer solchen Box kann der Zahn bis zu 2 Tage aufbewahrt werden. Allerdings hat man so etwas in der Regel nur selten zur Hand. Aber es gibt auch noch andere Lösungen, wie zum Beispiel die Lagerung in H-Milch, isotoner Kochsalzlösung aus der Apotheke oder zur Not unter der Zunge, wobei letzteres immer die Gefahr des Verschluckens mit sich bringt und bei Kindern eher ungeeignet ist. Wichtig ist, dass man den Zahn nicht in reinem Wasser, sondern in einer Flüssigkeit mit Mineralien lagert, wie sie z.B. in H-Milch oder im Speichel enthalten sind. Allerdings ist das alles nicht für die Ewigkeit gedacht, sondern nur für kurze Zeit. Deshalb sollte man so schnell wie möglich einen Zahnarzt aufsuchen. Passiert das Unglück außerhalb der normalen Praxiszeiten Ihres Zahnarztes oder am Wochenende, so erfährt man Adresse und Telefonnummer der nächstgelegenen Notdienstpraxis unter:

www.notdienst-zahn.de

Was kann der Zahnarzt machen?

Beim Zahnarzt kann man unter Umständen einen richtig gelagerten Zahn wieder an seine ursprüngliche Position bringen. Dies gilt allerdings nicht für Milchzähne, da man beim Wiedereinsetzen den darunter liegenden Zahnkeim des bleibenden Zahnes schädigen könnte. Ist nur ein Stück des Zahnes abgebrochen, kann man dieses ggf. wiederbefestigen oder durch eine Füllung ersetzen, je nach Größe und Zustand des abgebrochenen Stückes.

Außerdem gibt es beim Zahnarzt noch die Möglichkeit der Vorbeugung mit einem Sportmundschutz. Dieser empfiehlt sich vor allem bei Risikosportarten. Sollten sie nun zu diesem oder anderen Themen noch Fragen haben, wenden sie sich doch einfach an Ihren Zahnarzt. Dieser wird Ihnen gerne mit Rat zur Seite stehen.