Dass wir während einer stressigen Phase unseres Lebens mal im wahrsten Sinne des Lebens „die Zähne zusamenbeißen“, das ist nichts Ungewöhnliches und in aller Regel auch nicht problematisch. Wenn wir davon bewusst überhaupt etwas wahrnehmen, dann nur kurzfristig, denn im Prinzip passiert das alles in unserem Unterbewusstsein.
Länger andauernde Überlastungen der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke führen jedoch zu diversen Symptomen und Problemen. Meist beginnt es damit, dass man eine Art Muskelkater im Bereich der Kaumuskulatur, das heißt an der Außenseite des Unterkiefers sowie vor den Gehörgängen, verspürt. Auch ein Knacken im Bereich der Kiefergelenke beim Öffen und Schließen des Mundes ist möglich. Häufig berichten Betroffene jedoch auch über schmerzhafte Behinderungen der Mundöffnung und ausstrahlende Beschwerden bis in den Unter- bzw. Oberkiefer, die letztendlich eine ganze Kopfhälfte betreffen können.
Grund für die Beschwerden sind starke und über einen längeren Zeitraum andauernde Anspannungen der Kaumuskulatur. Diese können hervorgerufen sein durch Stress, der tagsüber erlebt und nachts unterbewusst verarbeitet wird, oder aber auch durch eine Fehlbelastung des Gebisses durch nicht perfekt abgestimmten Zahnersatz oder mangelnde Abstützung der Kiefer durch fehlende und nicht ersetzte Zähne (sog. „Fehlbiss“). Anatomisch hängt die Kaumuskulatur direkt mit der gesamten Nacken- und Rückenmuskulatur zusammen und bildet eine stabile Kopf-Rumpf-Verbindung. Verspannungen übertragen sich so im Lauf der Zeit auch auf andere Muskelgruppen und können durchaus zu Fehlhaltungen führen, die dann ihrerseits wieder anderswo am Körper Beschwerden hervorrufen können.
Bei akuten Verspannungen kann ein speziell ausgebildeter und erfahrener Physiotherapeut helfen, die Verspannungen durch manuelle Therapie wieder zu lösen. Längerfristig sollte jedoch daran gearbeitet werden, die Ursache für die Beschwerden anzugehen. Ein falsch eingestellter Biss sollte schrittweise in eine passende Position überführt werden, was durch Kunststoffschienen und später durch einen geeigneten Zahnersatz erfolgen sollte.
Wenn es sich „nur“ um ein vorübergehendes Phänomen einer Stressbewältigung handelt, die durch nächtliches Zähneknirschen begleitet ist, dann kann eine sog. „Knirscherschiene“ Erleichterung bringen, da sie die Kaumuskulatur und die Kiefegelenke entlastet und unterstützt.
Allerdings muss diese genau an die individuelle Situation angepasst werden, um nicht widerrum ihrerseits erst für weitere Probleme zu sorgen (siehe oben, sog. „Fehlbiss“). Von daher sollte zur Herstellung solch einer Schiene unbedingt eine Vermessung der Kiefergelenkspositionen durch einen Gesichtsbogen sowie die Erstellung mehrerer Bissregistrate erfolgen.
Da gerade diese Thematik sehr umfangreich ist, empfiehlt sich dringend ein Gespräch, um auf Ihre speziellen Bedürfnisse eingehen zu könen.
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